Einsatzgebiet des mini OTSC® System Set

Das neuartige kompakte Design des mini OTSC® System ermöglicht den Einsatz der bewährten Anwendungstechnik des OTSC® System bei kleinen Lumina oder auch schwer zugänglichen Läsionen im Gastrointestinaltrakt.

Das mini OTSC®

Das mini OTSC® System Set besteht aus einer Applikationskappe mit vorgeladenem Clip, Auslösefaden, Fadenholer und einem Handrad zur Clipapplikation.

Eine Applikationskappe mit vorgeladenem mini OTSC® Clip wird auf die Endoskopspitze gesteckt. Durch Drehen am Handrad wird der weiße Ring auf der Applikationskappe nach vorne gezogen und der Clip appliziert.

Der mini OTSC® Clip besteht aus superelastischem Nitinol® und dient zur Kompression und Approximierung von Gewebe im Verdauungstrakt.

Aufgrund seines einzigartigen Designs schließt sich der Clip nach der Applikation und verankert sich so im Gewebe. Dadurch werden Blutungen gestoppt oder Läsionen einer Organwand im Magen-Darm-Trakt verschlossen. Durch seine intelligenten Materialeigenschaften übt der mini OTSC® Clip eine konstante Kraft im Applikationsbereich auf das Gewebe aus und sichert so die therapeutische Wirkung. Der mini OTSC® Clip besteht aus biokompatibel und MR-kompatiblem Material und kann als Langzeitimplantat im Körper verbleiben.

Maße und Spezifikationen

Merkmale und Größen der Applikationskappen:

Die mini OTSC® Applikationskappe ist passend für Endoskopdurchmesser von 8,5 – 9,8 mm und hat eine Kappentiefe von 3 mm.

Merkmale der Clips:

Der mini OTSC® Clip ist eine kleinere Version des OTSC® Clip 11 und in einer Größe mit zwei möglichen Zahnkonfigurationen (a oder t) erhältlich.

 

Anwendung des mini OTSC® System Set

In den meisten gastrointestinalen Blutungssituationen kann das Gewebe mobilisiert und einfach durch endoskopisches Ansaugen sicher in die Applikationskappe gezogen werden. Sobald sich das Zielgewebe in der Kappe befindet, wird durch Drehen des Handrads der OTSC® Clip über dem eingefangenen Gewebe ausgelöst und an der Blutungsstelle appliziert. Auf diese Weise wird die Hämostase erreicht.

Beispiel 1*:

Hämostase einer arteriellen Blutung

*Quelle: Prof. Dr. Chiu, Prince of Wales Hospital, Hong Kong SAR, China

Beispiel 2*:

Hämostase einer Ulkus-Blutung

*Quelle: Dr. Thomas Kratt, Interventionelle Endoskopie, Klinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universität Tübingen, Deutschland

Bei fibrotischem oder hartem Gewebe (z.B. kallöses Ulkus) oder tangentialer Applikation kann der OTSC® Anchor hilfreich sein, um das Zielgewebe präzise zur Kappenöffnung auszurichten und während der Clipauslösung zu fixieren. Unter Umständen ist es nicht immer möglich, fibrotisches Gewebe vollständig in die Kappe zu mobilisieren. Es genügt jedoch, das Gewebe mit dem OTSC® Anchor fest an den Rand der Kappe zu ziehen und dann den Clip zu applizieren. Der Clip „springt“ beim Auslösen leicht nach vorne und greift das Gewebe vor der Kappe.


Beispiel*:

Verschluss einer persistierenden PEG-Fistel mit Hilfe des OTSC® Anchor

*Quelle: Dr. Thomas Kratt, Interventionelle Endoskopie, Klinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universität Tübingen, Deutschland


Beispiel*:

Verschluss einer großen ösophago-bronchialen Fistel durch mukosale Inzision vor OTSC® Platzierung

*Quelle: Meining A. et al. (2015) Erfolgreicher Verschluss einer großen ösophago-bronchialen Fistel durch mukosale Inzision vor OTSC-Klipp-Platzierung. Endoskopie heute. Doi: 10.1055/s-0035-1545049.